Sanierung anno 2019 bis 21

Die Sanierung wurde seit der Voruntersuchung durch das Architekturbüro Friedrich Staib aus Sommerhausen begleitet. Eine Voruntersuchung konnte schon frühzeitig das wahre Ausmaß der Schädigungen, aber auch schützenswerte Schätze erkennen.

Ohne die großzügig Unterstützung staatlicher und städtischer Förderer wäre dieses Sanierungsprojekt nicht möglich gewesenen.

Liste der Förderer:

Die folgenden Slideshows zeigen einige Impressionen der Sanierung.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ist daran interessiert Baudenkmäler möglichst freizustellen, daher wurden alle nicht bauzeitlichen Anbauten entfernt. Es wurden das Kelterhaus mit Viehstall unterhalb, d.h. nordöstlich des Gebäudes und die Überdachung über dem oberen Gewölbekeller, also der Bereich, der in den Urkunden des Würzburger Staatsarchivs Holzremise genannt wurde, abgerissen. Auch wurde nach der Voruntersuchung vermutet, daß im Laufe der Zeit der Hof zwischen dem Baudenkmal und der Schloßgasse 7 nach und nach aufgefüllt wurde. Das Niveau dort sollte daher dem Niveau oberhalb des oberen Gewölbekellers wieder angeglichen werden. Dazu mußte eine Hangstützmauer aus neuerer Zeit unterfangen werden. Im weiteren Verlauf senkt sich das Fundament der Stadtmauer zunächst bis auf das Niveau des 1. Stockwerks und dann weiter bis auf Straßenniveau ab. Dem weiteren Erhalt des Baudenkmals wird es sehr zuträglich sein möglichst viele Außenwände von Erdberührung zu befreien und damit trocken zu legen. Daher wird auch der Innenhof in diesem Bereich bis zur Front des Hauses weiter abgesenkt.

Bilder von den ersten Arbeiten im Außengelände:

  • Notabstützung der beiden Hangstützmauern an der ehemaligen Remise

Während der Voruntersuchung stellte sich ebenfalls heraus, daß das vorgefundene Dach aus neuerer Zeit stammen muß. Dafür spricht auch, daß die Gaube auf der SO-Seite nicht mehr die Form hat, wie auf alten Fotographien. Um das Haus wieder mit Biberschwanz-Ziegeln eindecken zu können, mußte ein steileres mittelalterliches Dach mit Aufschieblingen rekonstruiert werden.

Bilder der Errichtung eines neuen Dachstuhls, der ein historisches Dach mit Biberschwanz-Eindeckung tragen kann:

  • Das Notdach von der Mildenburg aus gesehen

Wegen der hohen Bergfeuchte auf der NW-Seite zur Schloßgasse 7 an der ersten Stadtmauer, waren alle Deckenbalken, insbesondere zwischen EG und 1. OG, verfault und mußten ersetzt werden. Auch die Fassade zum historischen Marktplatz, die nachträglich, vermutlich nach dem verheerenden Winterhochwasser 1784 recht provisorisch erneuert wurde, mußte grundlegend repariert werden. Es wurde sogar kurz angedacht, diesen Fassadenteil zu verputzen, wie auf alten Fotographien sichtbar, doch der Miltenberger Stadtrat hat das Sichtfachwerk durchgesetzt.

Bilder von der Erstellung der neuen Fassade und der Decke zwischen der Halle im EG und dem 1. OG:

  • Zunächst wurden die Gefache entfernt, um die Balken der Fassade freizulegen

Zwischen den beiden Gewölbekellern soll eine Verbindungstreppe eingebaut werden, damit der untere Keller nicht nur von außen zugänglich ist. Zunächst wurde der Durchbruch zwischen den beiden Kellern, die um eine Etage bzw. ca. 3.6 m versetzt sind, mit Hilfe von Sprengkeilen aus dem anstehenden roten Sandstein gebrochen. Später übernahm der Rohbauer die weitere Ausführung der Treppe.

  • Zuerst wurde die Kellerverbindungstreppe vom oberen Keller vorangetrieben

Eine Temperierungsanlage beheizt, nach der von Henning Großeschmidt für das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege insbesondere für Kirchen und Museen entwickelten Methode, das Gebäude. Die Temperierung der beiden Keller und der NW-Wand der Eingangshalle, die noch Erdberührung hat, wird ganzjährig betrieben, während die übrigen Räume nur saisonal geheizt werden. Die Temperierung hat den Vorteil, daß durch eine Rohrführung im Sockelbereich eine thermische Horizontalsperre erzeugt wird, die verhindert, daß Feuchtigkeit in der Wand aufsteigt.

In nur im Winter beheizten Räumen sorgt die Temperierung für ein angenehmes Raumklima, da zur Heizung nicht die Lufterwärmung genutzt wird, sondern Strahlungswärme, die an der Innenfläche der Außenwände erzeugt wird. In Fachwerkwänden empfiehlt Henning Großeschmidt in seinen Publikationen eine zusätzliche Temperierungsschleife in Brüstungshöhe, die bei Bedarf dazugeschaltet werden kann.

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